Als Interessensgemeinschaft der in Österreich bereits existierenden Solawis freut es uns ganz besonders, dass der Klimarat der Bürgerinnen und Bürger in seinem Endbericht alternative Modelle der Lebensmittelversorgung explizit hervorhebt. In einer der fast 100 Handlungsempfehlungen an die Politik sprechen sich die Bürgerinnen und Bürger für eine staatliche Förderung aus:
„Innovative klimafreundliche Produktions- und Vertriebswege sollen gefördert werden. Dazu zählen zum Beispiel Food Coops, CSA (Community-based Agriculture) oder Solidarische Landwirtschaft, Produktions- und Vertriebsgenossenschaften und die Unterstützung von Bauernmärkten sowie Alternativen zur monokulturellen Landwirtschaft, wie Permakultur und andere Mischkulturen. Dadurch werden lange Transportwege vermieden, Regionalität und Saisonalität bekommen einen größeren Stellenwert, der lokale Gemeinschaftssinn wird gestärkt (Bauernmarkt), und die Wertschätzung für landwirtschaftliche Produkte aus dem eigenen Umfeld nimmt zu.
Klimarat der Bürgerinnen und Bürger: Die Empfehlungen. Wien, Juni 2022. S. 76
Eine Förderschiene für innovative Vertriebswege in Anlehnung an das AWS (Austria Wirtschaftsservice) soll verwirklicht werden.
Dazu muss darauf geachtet werden, dass die Versorgungssicherheit und die soziale Verträglichkeit nicht zu kurz kommen […]“
▶ Einstimmig angenommen
Eine Vielfalt an Initativen in ganz Österreich zeigt, dass Alternativen zum gängigen marktbasierten Ernährungssystem bereits heute möglich sind und einen Mehrwert für Mensch, Natur und Klima gleichermaßen mit sich bringen. Ernteteiler*innen können nur zu gut aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die oben angeführten Argumente stichfest sind: erhöhte Wert-Schätzung für Lebensmittel, verstärkter Gemeinschafts-Sinn sowie Bewusst-Sein für Regionalität und Saisonalität.
Als Vorreiter*innen und Pionier*innen der Solidarischen Landwirtschaft in unserem Land unterstützen wir die Empfehlung des Klimarats und appellieren an die zuständigen Ministerien diese umzusetzen. Die vorgeschlagene Förderschiene wäre ein wichtiger Schritt für den Aufbau, Betrieb und die Vernetzung bestehender und neuer Initativen. Gerne stehen wir mit Expertise und Erfahrung zur Seite.
Auch weitere Empfehlungen des Klimarats betreffen direkt oder indirekt unsere Art des (land-)wirtschaftens und sind sehr begrüßenswert. Wir hoffen, dass die handelnden Akteure in der Politik ihrer Verantwortung nachkommen und möglichst rasch viele der Empfehlungen umsetzen.
Der vollständige Endbericht des Klimarats kann hier heruntergeladen werden.